11 GesprächsteilnehmerInnen fanden sich zum LadenGespräch "Einsam, allein - und dennoch glücklich" zusammen und verbrachten eine intensive Gesprächszeit. Einsamkeit ist ein Gefühl, das eintritt, wenn wir ganz auf uns alleine gestellt sind. Insbesondere unfreiwillige Einsamkeit ist leidvoll und mit Gefühlen von Schwermut, Mutterseelenalleinsein, Ausgrenzung, Ablehnung, Trauer... verbunden. Demgegenüber ist die selbstgewählte Einsamkeit hilfreich und förderlich: Sie kann uns unbeschwert und freimütig stimmen. Sie schärft unsere Sinne, steigert die Empfänglichkeit für die Schönheit der Welt, bringt Welt und Ich einander näher. Damit wird sie zum Ausgangspunkt für ein erfülltes Leben. Einsamkeit vermag "Abstand" zu schaffen; sie lässt uns Probleme erkennen und Lösungen finden. - Im Gespräch ging es u.a. um die negativ besetzte Einsamkeit auf dem Hintergrund des "Allzeitverbundenheitsideals" ("Online-Beziehungsmarkt"), um den vermehrten Wunsch von Menschen nach Rückzugsorten, um die Kunst, es mit sich selber auszuhalten, sich selber zu entdecken, Selbsterfahrungen gerade in der Einsamkeit zu machen u.v.m.
In der Ausschreibung hatte es geheißen:
In der Manche Menschen setzen alles daran, um nur nicht einsam zu sein. Verständlich, denn zumindest die unfreiwillige Einsamkeit ist nicht gut für den Menschen. Einsame fühlen sich abgeschnitten von der Gesellschaft, ausgegrenzt, abgelehnt und traurig, und das kann verdammt weh tun. Dagegen kann freiwilliges Alleinsein das Leben reicher, erfüllter und zufriedener machen. Wer allein sein kann, lebt für sich, kommt mit sich selber gut aus, kann ganz er selber sein. Der Mensch, der sich äußeren Reizen und anderen Menschen entzieht, spürt sich selber mehr, kann sich selber vertieft wahrnehmen und wird automatisch achtsamer gegenüber seiner Um- und Mitwelt. Alleinsein wird zur Inspirationsquelle für wertvolle Selbsterfahrung. Beim LadenGespräch sprechen wir über Chancen und Schwierigkeiten dieser Art des Alleinseins und über Wege dahin!
