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GesprächsLaden feierte sein 20jähriges Bestehen in der Rathausdiele

Mit etwa 190 begeisterten Gästen feierte der GesprächsLaden in der Rathausdiele Schweinfurt sein 20jähriges Bestehen. Zu Beginn stimmte Sebastian Knaub, Lehramtsstudent und Student der Musikhochschule in Würzburg, auf dem Piano musikalisch auf den Abend ein (Frederic Chopin Etüde Op 25 Nr. 11). Robert Bundschuh, der Leiter der Einrichtung, begrüßte die Gäste, darunter den Oberbürgermeister der Stadt Sebastian Remele', Herrn Pfarrer Pfarrer Heinz Röschert, der vor 20 Jahren gemeinsam mit den Mitgliedern der Seelsorgekonferenz den GesprächsLaden auf den Weg gebracht hatte, Frau Christine Endres (Bereichsleiterin für Diakonische Pastoral und Sonderseelsorge) als Vertreterin der Diözesanleitung, Herrn Stadtpfarrer Joachim Morgenroth, Herrn Prof. Dr. Wilhelm Schmid (Referent),  zahlreiche ehemalige ehrenamtliche Kolleginnen und Kollegen u.v.m. In seinem Grußwort betonte Oberbürgermeister Sebastian Remele', wie wichtig es sei, dass es da Menschen gäbe, die Zeit hätten, Zeit zum Zuhören und Reden, ein heute seltenes Gut in einer eher überreizten Zeit. Bei allen Nöten, denen Kirche heute unterworfen sei, sei der GesprächsLaden ein leuchtendes Zeichen mittendrin mit positiver Ausstrahlung. Im Anschluss an das Grußwort präsentierten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit, indem sie das Wort "GesprächsLaden" durchbuchstabierten. Das "G" etwa stehe für Gastfreundschaft, für eine Gastfreundschaft, die sowohl Besucher als auch Mitarbeiter als Geschenk erlebten. "Das E" - so ein Mitarbeiter - "steht für Erfahrungen und Erlebnisse, die Besucher mitbringen. Manche suchen Entscheidungshilfen, andere fühlen sich einsam und allein. Wieder andere sind deprimiert, traurig, verängstigt und haben ein starkes Erzählbedürfnis.- Grundlage des Gespräches sind E-Worte wie Empathie und Einfühlsamkeit." - "H wie Herzblut. Mit viel Herzblut sind wir für Menschen da, bieten Hilfe an, entfachen Hoffnung, wo Verzweiflung droht. Im Zuhören und Sprechen geschieht Heilsames. Humor und Heiterkeit sind Bausteine für Gelassenheit", so eine Mitarbeiterin. Nach einem weiteren Musikstück von Sebastian Knaub (Prokofjew Op 4 Nr.4) führte Bundschuh in den mit Spannung erwarteten Vortrag von Herr Prof. Dr. Wilhelm Schmid ein "Selbstfreundschaft. Wie das Leben leichter wird". Die Einladung erfolgte - so Bundschuh - im Zusammenspiel mit der Katholischen Erwachsenenbildung unter Leitung von Dr. Albrecht Garsky und der Krankenhausseelsorge des Leopoldina-Krankenhauses unter Leitung von Pfarrer Franz Feineis. Das Hauptaugenmerk von Prof. Dr. Wilhelm Schmid gelte - so Bundschuh weiter - der Philosophie der Lebenskunst, die er neu begründen wolle. Lebenskünstlerische Fähigkeiten werden vor allem dann gebraucht, wenn jemand scheitert, wenn etwas im Leben kaputt geht, zerbricht, wenn - meist angesichts einer Krise - Lebensfragen aufbrechen. Philosophie schaffe Räume zum Nachdenken; sie frage nach dem, was sinn-voll, wichtig und richtig sei, und suche - allein oder gemeinsam mit anderen - nach Antworten.  Prof. Schmid sei einer, der seine Theorien über viele Jahre als "philosophischer Seelsorger" praktisch überprüft habe. Die Schwerpunkte eines "philosophischen Seelsorgers" seien denen der Mitarbeiter im GesprächsLaden vergleichbar: "Gespräche führen, den einzelnen stärken in seiner Sorge um sich selber, ihm  helfen bei der Suche nach eigenen Antworten". In seinem anregenden Vortrag wies Prof. Dr. Wilhelm Schmid Wege zu einer echten, verlässlichen Freundschaft mit sich selbst. 

U.a. formulierte er folgende sieben Punkte der Selbstdefinition:

  1. Was sind meine wichtigsten Beziehungen der Liebe und der Freundschaft, über die ich mich definieren will?
  2. Was sind die wichtigsten Erfahrungen in meinem Leben, die fester Bestandteil meiner selbst bleiben sollen?
  3. Was ist mein Traum, mein Glaube, mein bestimmter Weg und vielleicht mein Lebensziel, meine Idee, meine Sehnsucht, der ich im Leben folgen will?
  4. Was sind die bestimmten Werte, die ich hochhalten, aber auch selbst realisieren will, und welcher Wert soll im Zweifelsfall Vorrang haben, wenn etwa zwischen Freiheit und Bindung, Risiko und Sicherheit, Konsequenz und Nachgiebigkeit zu wählen ist?
  5. Welche Gewohnheiten will ich sorgsam pflegen, in denen sich das Leben wohnlich einrichten lässt, und welche besonderen Charakterzüge will ich stärken: Geiz oder Großzügigkeit? Ungeduld oder Duldsamkeit? Zögerlichkeit oder Entschlossenheit?
  6. Was sind meine Ängste, die einfach da sind, meine Verletzungen, die ich erfahren habe, meine Traumata, gegen die ich nicht ankomme, die ich aber in mein Selbst integrieren kann? Diese Seite des Lebens ausschließen zu wollen, liegt nahe, kostet jedoch unsinnig viel Kraft und ist letztlich ohnehin vergeblich; daher der Versuch, sie als Bestandteil des Selbst zu sehen, um alle Kraft dafür übrig zu haben, gut damit zurechtzukommen. Hilfreich ist dabei
  7. das Schöne, an dem ich mein Leben orientieren kann: Was sind die Momente, Anblicke, Arbeiten, Spiele, Lüste, Gespräche, Gedanken, zu denen ich vorbehaltlos Ja sagen kann, sodass sie sehr viel Sinn vermitteln und zu einer Quelle von Kraft werden können, mit der mühelos auch größte Schwierigkeiten zu bewältigen sind?

Der Abend klang bei Sekt und Häppchen aus: Erinnerungen austauschen, Gedanken nachklingen lassen, miteinander reden, sich aneinander freuen, Spaß haben, genießen.... "Ein wundervoller Abend", so die Rückmeldungen sehr vieler Gäste!

Einige BesucherInnen-Stimmen:


Vielen Dank für die Einladung zu Ihrem 20 jährigen Geburtstag.
Ein wirklich toller und rundum gelungener Abend, der bei mir
einiges an Energie freigesetzt hat!
Dank des Vortrags von Herrn Professor Schmid weiss ich jetzt,
wie hier an "gewissen Stellen" Energie eingespart kann ;-)

Mir gefiel besonders das Akrostichons mit dem Sie und Ihr Team
den Gesprächsladen vorgestellt haben. Der Zaubertrick am Ende
war natürlich das passende i-Tüpfelchen!

 

Respekt, da ist Euch ein sehr schöner, inspirierender Fest-Abend gelungen, Dir und Deinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern! Und ich möchte mich dafür herzlich bedanken – vor allem, dass Du mich nachdrücklich eingeladen hast.
Ich bin beeindruckt von dem Vortrag. Mit sich selber ein gutes Verhältnis pflegen, eine Freundschaft, die Geduld und Verständnis aufbringt, sich Zeit nimmt – dafür sollte es nie zu spät sein, und ich will diese Gedanken gerne in meinen Alltag bringen.

 

Das war eine äußerst gelungene Jubiläumsfeier: Gratulation dazu! Vortrag war inspirierend, eure Vorstellung informativ und kurzweilig, Dank des Grußwortes des OBs weiß ich jetzt auch wieder, dass SW einfach eine tolle Stadt ist ;-) und das Ambiente hinter her war auch schön.

Daher: DANKE!