Derzeit ist es Brauch, dass sich jeweils bei den Seelsorgekonferenzen der Stadtkirche einzelne Einrichtungen vorstellen - mit Schwerpunkt "Mein/unser Beitrag für die Seelsorge der Stadt". Diesmal berichtete Robert Bundschuh über den Dienst und die Möglichkeiten des GesprächsLadens zwischen Roßmarkt und Zeughaus. Träger des seit Juni 1999 bestehenden GesprächsLadens (20-Jahrfeier am 23. Mai 2019) ist die Katholische Stadtkirche (im Auftrag der Diözese Würzburg). Kernpunkt seien - so Bundschuh - "mittendrin“ präsent zu sein, den Menschen mit seinen Fragen, Problemen, seinem So-Sein in den Mittelpunkt zu stellen und immer auch mit den Möglichkeiten Gottes zu rechnen, wo sich menschliche Grenzen zeigen. Bundschuh nannte exemplarisch eine Reihe von Krisensituationen, die Menschen mitbrächten, ebenso Aktivitäten/Engagements auf Stadtkirchenebene wie LadenGespräche, Trauerbegleitung, Kurse in helfender Gesprächsführung, Kirchenwiedereintrittstelle u.v.m.
Anschließend stellte Bundschuh eine Reihe von Punkten/Thesen vor bzgl. der Frage, was aus den Erfahrungen des GesprächsLadens zu lernen wäre. U.a. sagte er, Menschen seien religiöse (ansprechbar); häufig stelle sich in den Gesprächen die Frage nach Gott. Enorm sei allerdings auch der Markt an Weltschauungen und esoterischen Angeboten. Eine Kontaktaufnahme mit "Kirchenfernen lohne sich allemal. Kirche solle sich auf "Empfang"/"Aufnahme" einstellen (ohne vereinnahmen zu wollen). Es gehe darum, auf "Kirchenferne" zu hören, die oftmals lähmende Binneperspektive zu öffnen. Bloße Toleranz oder gar Ignoranz seien zu wenig. Der personale Kontakt sei entscheidend dafür, dass etwas vom Reich Gottes spürbar werde. Menschen bräuchten Wege und Orte, Sehnsüchte, Hoffnungen, Träume, persönliche Nöte auszusprechen, auszuleben, zu bearbeiten, zu verwandeln. Dies führe zu einem persönlichen Wachsen und damit zur Reife im Glauben. "Kirche" sollte - so Bundschuh - "Orte haben, wo Gefühle, heilen, sich beruhigen, ordnen können. Sie sollte Antworten geben auf Fragen, die die Menschen selber stellen. Sie sollte unkompliziert Kontaktorte für Suchende, Interessierte und Überzeugte schaffen. 'Kirchenferne' müssen spüren 'Meine Sache wird verhandelt'."
Inmitten der Welt, Du lässt schauen
inmitten der Stadt Segen und Heil,
erwählst Du Dir, schenkst uns
Herr, einen Ort. Dein göttliches Wort.
P. Arno Dähling