Etwa 35 Gäste kamen zur Ausstellungseröffnung mit Radierungen von Gabriele Rehberger unter dem Titel "VerTIEFung" in die Räume des GesprächsLadens. Zu Beginn verglich Bundschuh, der Leiter des GesprächsLadens, das hilfreiche Gespräch mit einer "Radierung": Menschen zeigten oftmals zunächst die glatte, ebene Oberfläche, die Fassade von "Alles ist schön; alles ist gut" (vgl. glatte, ebene Druckplatte). Wenn man aber ein wenig oder etwas heftiger "kratze, schabe, wische", "in die Tiefe ginge", Schicht für Schicht abtrage, "Widerstände durchbreche", entstünden neue Konturen, Formen,  Möglichkeiten. Der Prozeß der "Selbstexploration" sei mit Arbeit verbunden, mit Lust zur Auseinandersetzung, auch mit Mut und Kreativität. Am Ende würde Farbe in die Linien, Rillen, "Schürfungen", "wunden Punkten", "Gräben", "Verletzungen" "eingegossen" und oft entstehe - "erst einmal durch die Druckwalze gegangen" - Neues, Überraschendes, Unvermutetes, Unverhofftes, Buntes, das Anlass zur Freude und zu einem Mehr an Lebensqualität gibt.

Frau Johanna Bonengel, Vorsitzende der Vereins Kulturpackt Schweinfur,t sprach kompetent, spritzig und eingängig, Worte zum Werk und Wirken der Künstlerin. Irma Vöhringer bot mit ihren japanischen Weisen auf der Flöte eine eigene Form der "VerTIEFung", des In-die-Tiefe-gehens. - Ein vergnüglicher Abend - mit lebendigen Dialogen sowohl unter einander als auch mit den Bildern! DANKE allen Beteiligten!

Im Text zur Einladung hieß es: "In die Tiefe gehen. Den Widerstand des Bildmaterials durchbrechen. Die Druckplatte so verändern, bis sie in ihrem Wesen der Idee entspricht. Die Platte selbst bedeutet Inspiration und Widerstand zugleich. Aus dieser Vorstellung heraus und an der Resistenz des Materials formt sich das Kunstwerk. Aquatinta und Farbradierung verleihen der künstlerischen Aussage eine besondere Note. Im Druckvorgang presst sich die bearbeitete Platte in das Papier und es entsteht hierdurch eine Raumtiefe. Das Bild liegt tiefer als die Oberfläche."

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